Basispass

Der Basispass der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ist eine der Grundlagen für die weiterführenden Abzeichen (RA 5 – 1).

Hintergrundwissen zum Basispass

Der Basispass stellt eine der Einstiegsprüfungen in die Reitabzeichen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) dar. Wer die aufeinander aufbauenden Prüfungen zum Reitabzeichen 5 bis 1 ablegen möchte, muss entweder den Basispass absolvieren oder im Besitz des Reitabzeichens 6 und 7 sein. Im Gegensatz zu den übrigen Reitabzeichen wird allerdings beim Basispass nicht unbedingt reiterliches Können verlangt. Vielmehr werden beim Basispass Kenntnisse im Umgang mit dem Pferd abgefragt. Der Hintergrund ist, dass auch nicht reitende Menschen an das Pferd herangeführt werden sollen. Zum Beispiel nichtreitende Familienmitglieder, die Eltern oder Partner von Reitern. Es sollen auf breiter Basis die grundsätzlichen Kenntnisse in Sachen Pferdehaltung vermittelt werden. Denn selbst derjenige, der nur Miniponys zu seinem Vergnügen halten möchte, sollte über die Grundbedürfnisses des Tieres und die artgerechte Haltung informiert sein. Auf der anderen Seite bietet der Basispass Reitern die Zugangsvoraussetzung, wenn sie weitergehende Prüfungen ablegen möchten. Der Ablauf und die Prüfungsinhalte sind die Gleichen, egal aus welchem Beweggrund sich die Teilnehmer zur Prüfung anmelden.

Die Prüfungsinhalte Basispass

Es geht beim Basispass um die grundlegenden Kenntnisse in Sachen Umgang mit dem Pferd und Pferdehaltung. Wie führt man ein Pferd? Wie bindet man es korrekt an? Wie legt man Halfter oder Trense an, wie wird gesattelt? Und was braucht ein Pferd, um gesund zu bleiben, ein artgerechtes Leben zu führen? Was sollte auf dem Speiseplan stehen, welche Pflanzen sind giftig? Der Basispass hilft dem Pferdefreund, seinen vierbeinigen Partner besser zu verstehen und dessen Bedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen. Vereine und Pferdebetriebe, aber auch Ferienhöfe, bieten Vorbereitungslehrgänge zum Basispass an. Die Lehrgänge werden von einem Trainer C mit mindestens DOSB-Lizenz oder einem Pferdewirt oder Pferdewirtschaftsmeister geleitet. Um einen solchen Lehrgang anbieten zu können, muss der Reit- und Fahrverein oder der Pferdebetrieb über einen Genehmigung des Landes-Pferdesportverbandes oder der Landeskommission verfügen. Dadurch wird sichergestellt, dass in den Lehrgängen die entsprechenden Inhalte vermittelt und die Prüflinge sorgfältig auf die zweiteilige Prüfung vorbereitet werden.

  • Basispass – der praktische Teil
  • Im praktischen Teil der Prüfung stellt der Absolvent unter Beweis, dass er den sicheren Umgang mit dem Pferd beherrscht. Dazu gehört das Annähern an ein Pferd. Pferde sind Fluchttiere, sie können schreckhaft reagieren. Wer sich einem Pferd nähert, sollte wissen, dass man sich ruhig bewegt und das Tier anspricht. Außerdem nähert man sich einem Pferd niemals von hinten, sondern immer schräg seitlich von vorne. Der Prüfling muss vorführen, wie man ein Pferd korrekt führt und anbindet. Grundsätzlich dürfen Pferde nicht an beweglichen Gegenständen angebunden werden, zum Beispiel am geparkten Pferdeanhänger. Es sind dadurch schon schlimme Unfälle geschehen. Stabile Anbindepfosten und Anbindestricke mit Panikhaken sind optimal geeignet. Ist kein Panikhaken vorhanden, muss das Tier mit einem Sicherheitsknoten angebunden werden, der im Notfall vom Menschen leicht zu lösen ist. Auch das Passieren andere Pferde muss geübt werden, hierbei sind wiederum das Ansprechen und ein ausreichender Sicherheitsabstand wichtig. Das richtige Loslassen des Pferdes auf der Koppel oder dem Paddock soll gezeigt werden. Dies soll in einer Art und Weise erfolgen, dass der Pferdeführer nicht in Gefahr durch plötzlich losstürmende Tiere gerät. In puncto Pferdepflege soll das korrekte Putzen einschließlich des Anlegens von Schutzgamaschen oder Bandagen gezeigt werden. Das Pferd ist aufzutrensen und zu satteln, wobei auf das Verschnallen des Zaumzeugs und die Lage des Sattels geachtet werden muss. Die Prüflinge sollen außerdem zeigen, dass sie über Grundkenntnisse beim Verladen eines Pferdes verfügen. Die Box- und Paddockpflege ist ebenfalls Prüfungsgegenstand, ebenso wie das Erkennen des Pferdeverhaltens und der Kommunikationsmittel des Pferdes. Hierzu zählt die Körpersprache, beispielsweise das Ohrenspiel.

  • Basispass – der theoretische Teil
  • In der Theorie sind hauptsächlich Fragen der fachgerechten Pferdehaltung von Bedeutung. Dazu gehören das Benennen von Fütterungstechniken und Futtermitteln, ebenso Kenntnisse über Giftpflanzen. Das Verhalten des Fluchttieres Pferd muss erläutert werden, die Prüflinge sollten mit den Grundsätzen der artgerechten Pferdehaltung und ethischer Fragen vertraut sein. Pferdefarben, Abzeichen am Pferdekopf oder -körper sollen benannt werden, ebenso Brandzeichen. Kenntnisse der Pferdegesundheit sind ebenfalls Prüfungsgegenstand. Hierbei geht es einerseits um Prävention durch Impfungen und Wurmkuren, aber auch um das Erkennen von Erkrankungen. In die gleiche Richtung zielen die Fragen bezüglich der Sicherheitsaspekte und der Unfallverhütung. Die Prüflinge sollten wissen, welche Flächen und Gebäude zur Pferdehaltung nötig sind. Sie sollten den Unterschied zwischen Boxenhaltung, Laufstall und Offenstall kennen und erläutern können.

  • Bewertung und Prüfungsvorbereitung
  • Beim Basispass gibt es keine Wertnoten, das Urteil der Prüfer lautet „bestanden“ oder „nicht bestanden“. Eine nicht bestandene Prüfung kann wiederholt werden. Wer sich gründlich auf seine Prüfung vorbereiten möchte, kann sich zusätzlich zu dem empfohlenen Lehrgang einschlägige Lektüre besorgen. Das offizielle Prüfungslehrbuch der FN „FN-Abzeichen, Basispass Pferdekunde“ bietet Grundwissen zu allen Themen, die für den Basispass prüfungsrelevant sind. Spielerisch führt das Frage- und Antwortspiel „Basispass Pferdekunde“ an das Thema heran. Auch die CD-ROM „Trainingsprogramm für Basispass und Reitabzeichen Klasse IV“ ist hilfreich.